Vogtland Radmarathon

Vorbereitung

Diesen Wettbewerb hatte ich schon seit Jahresanfang bei jeder Fahrt im Hinterkopf gehabt. Ich wünschte mir, die Teilnahme daran zum Höhepunkt meines Radsportjahres 2004 zu machen. Allerdings hatte ich, um ehrlich zu sein, ziemliche Zweifel, ob meinem Leistungsvermögen schon dafür ausreichen würde. Deshalb hatte ich mich noch nicht entschieden, ob ich mich anmelde. Für meinen Freund Andreas N. stand schon lange fest, dass er teilnehmen würde. Als er mir davon erzählte, gab auch ich mir einen Ruck und entschloss mich, dabei zu sein. Mit diesem Ziel vor Augen vergrößerte ich meine Trainingsanstrengungen noch einmal beträchtlich.

Das Streckenprofil

voma-profil_2004.jpg Hier kann man sich das Profil noch einmal als .pdf-Datei in einem eigenen Fenster anschauen oder auch herunterladen. Allerdings benötigt man ein Betrachterprogramm, das man hier kostenlos bekommt.

Start

Bereits um 7:00 Uhr traf ich, nach einer kleinen 3km-Erwärmungstour von meinem Heimatort aus, am Startpunkt ein (Als Erster; wenn das keine Hoffnungen weckt…). So blieb mir eine ganze Stunde bis zum Start. In aller Ruhe beobachtete ich die Anreise der anderen Teilnehmer. Ich trug mich in die Liste ein und entrichtete meine 8 Euro Teilnahmegebühr. Gemessen an dem Aufwand und der hervorragenden Verpflegung an der Strecke, war das ein sehr moderater Preis, eigentlich schon ein richtiges „Schnäppchen“. Das Wetter war optimal für eine „kleine Ausfahrt“ mit dem Rad. Und dann ging es auch schon los. Der Start und die ersten Kilometer waren recht schwierig für mich, der ich das Fahren im Bulk noch nicht gewohnt war. Deswegen forderte die erste Zeit eine ziemlich hohe Konzentration. Zum Glück war es noch sehr früh und es herrschte wenig Verkehr, den wir hätten blockieren können.

Die erste Hälfte, bis zum Fichtelberg

Der echte Marathon erwies sich sehr bald als komplett anderes Erlebnis, als unsere „Probetour“ zu zweit. Das Fahren im Feld machte mir großen Spaß und - was mir am wichtigsten war - die Geschwindigkeit in der Gruppe passte gut zu meinem eigenen Rhythmus. Berge, die mir noch beim Training als problematisch erschienen waren, nahm ich jetzt kaum als Belastung wahr. Ein völlig anderes Feeling…

Ich werde die einzelnen Stationen nicht aufzählen, die kann man in der Beschreibung unserer „Testfahrt“ nachlesen. Für diejenigen, die sich genauer mit der Strecke befassen wollen, haben wir eine detaillierte Beschreibung (sogar mit Informationen zu den passierten Ortschaften und Streckenkarte) vorbereitet, die man hier anschauen oder herunterladen kann. Auf den Aschberg ging es in Klingenthal hinauf. Das hat mich ein wenig überrascht. Dafür erwartete uns oben der erste Verpflegungspunkt, der uns sehr willkommen war, denn besonders auch der Getränkevorrat musste dringend ergänzt werden. Nach der Rast fuhren wir den Aschberg wieder hinab, aber nur, um gleich anschließend die Passhöhe Mühlleithen hinaufstrampeln zu müssen (keuch…)

Auch auf der Weiterfahrt zum Auersberg bildeten sich schnell wieder kleinere Gruppen von Fahrern mit ähnlichem Leistungsniveau. Auf diese Weise kam man schnell miteinander in Kontakt, was besonders interessant war, weil der Großteil der Teilnehmer älter war, als ich und auch bedeutend erfahrener, was diese Art Touren anging. Der Aufstieg zum Auersberg ließ die Gruppen dann aber schnell auseinanderreißen. Nun fuhr jeder seinen eigenen Stil, bemüht, den Gipfel (irgendwie) zu erreichen. Der dortige Verpflegungspunkt war vielen die rettende Oase. Andere brachen ihre Teilnahme an dieser Stelle ab und fuhren zurück nach Plauen. Vorher wurde aber noch ein Gruppenfoto gemacht.

Jetzt, mit dem Fichtelberg vor Augen, strampelte jeder, was das Zeug hielt. Es fanden sich wieder kleinere Gruppen zusammen, die bis zur letzten großen Steigung hielten. Der Amateur-Radsport gehört auf dieser Stufe noch zu den Sportarten, bei denen man sich gegenseitig mit Respekt behandelt. Da fallen mir auch sofort die Duelle zwischen Jan Ullrich und Lance Armstrong ein. Bei diesem Vogtland-Marathon konnte man auf jeden Fall von vorbildlichem „Fair Play“ sprechen. An der letzten großen Steigung, über Tellerhäuser, hatte ich dann trotzdem um einiges größere Probleme, als bei unserer Vorbereitungstour. Aber das war ja eigentlich zu erwarten gewesen, denn beim wirklichen Marathon hatten wir ja bis zu dieser Stelle eine viel längere Strecke und auch mehr Höhenmeter zurückgelegt. Die Belohnung auf dem Fichtelberg: Große Rast am Verpflegungspunkt.

Heimfahrt nach Plauen

Nun stand uns die Rückfahrt bevor. Den Muskeln war die bisher erlittene Tortur erst jetzt richtig anzumerken. Dennoch radelten alle in dem Bewusstsein, dass „das Gröbste“ schon hinter uns lag (keine weiteren Höhenrekorde…). Auch zwei weitere Verpglegungsstationen erwarteten die Sportler und Sportlerinnen, nämlich auf den Carlsfelder Höhen und in Hammerbrücke, wo auch die letzte Pause eingelegt wurde. Nun waren es nur noch ca. 30km bis zum Ziel.

Am Ziel

Endlich! Meine Freude war riesig groß, als wir endlich die Ziellinie passiert hatten. Mein Ergebnis: wenig mehr als 8 Stunden (exklusive Pausen). Da war ich schon ein bisschen stolz auf mich und genehmigte mir ein kleines (wohlverdientes) Bier. Nach der Urkundenausgabe und einer kleinen Ansprache des Veranstalters zog ich mich dann auch (sehr zufrieden) zurück, um den Tag zu genießen und die Fahrt noch einmal Revue passieren zu lassen. Für mich war ein Etappenziel erreicht.

Einige Foto-Impressionen

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