Bereits im letzten Herbst fassten die Wertinger Rennradler die mehrtägige Tour durch Deutschland ins Auge. Nachdem klar war, dass 13 Wertinger Rennradler an der Tour teilnehmen, konnte mit den nötigen Vorbereitungen begonnen werden. Reinhard Gundel erstellte den Streckenplan und Hans Peter Bernklau organsierte die Tour.
Am Samstagmorgen ging es dann endlich los. Ein Teil der Gruppe reiste mit der Bahn, der andere Teil fuhr mit dem Kleinbus samt Ausrüstung nach Flensburg. Am Sonntagmorgen war bei leicht bewölktem Himmel der Start der Tour. Gleich die erste Etappe hatte eine Länge von 194 Km und 1184 Hm und führte bretteben von Flensburg zur Eckernförder Bucht. Am Nordostseekanal setzte die Radlertruppe mit der Fähre über, dann ging es im flotten Tempo durch das weitläufige flache Weideland zum Plöner See, von dort nach Bad Segeberg und dann direkt nach Bad Oldesloe.
Am nächsten Tag führte die Etappe von Bad Oldesloe durch die flache Lüneburger Heide nach Gifhorn. Allerdings begann es kurz hinterBad Oldesloe fürchterlich zu regnen. Ein Teil der Radler brach die Tour ab und fuhr im Begleitfahrzeug zum Etappenziel. Vier „regenfeste“ strampelten durch den starken Regen bis zum Etappenziel.
Am Dienstag war dann die Welt wieder in Ordnung. Es hatte aufgehört zu regnen und die Passage von Gifhorn nach Quedlinburg stand auf dem Programm. Zuerst ging es nach Königslutter zum im 12. Jahrhundert erbauten Kaiserdom.
Von dort führte die Strecke weiter nach Wernigerode zur historischen Altstadt. Ein Teil der Gruppe quälte sich im wahrsten Sinne des Wortes auf den 1142 m hohen, im Naturschutzgebiet gelegenen, Brocken. Die Quälerei über die steilen Rampen entlohnte die spektakuläre Aussicht. Nach der rasanten Abfahrt ging es am nördlichen Rand des Harzes entlang ins Etappenziel Quedlinburg.
Am Mittwoch stand bei strahlendem Sonnenschein die Fahrt von Quedlinburg nach Weimar an. Mitten durch den hügeligen Harz, zuerst nach Stolberg und dann zum auf einem Hügel gelegenen Kyffhäuser-Denkmal südlich von Kelbra. Anschließend ging es durch das sanfte Wippertal nach Weimar.
Donnerstags war dann Coburg in Bayern unser Ziel. Durch den schon sehr hügeligen Thüringer Wald ging es über Bad Blankenburg, durch das naturbelassene Schwarzatal nach Neuhaus am Rennweg. Von dort war die Veste Coburg bereits zu sehen.
Am Freitagmorgen führte unsere Tour von Coburg über Altenkunstadt, Hollfeld, Gösweinstein, Neuhaus a.d. Pegnitz, Hersbruck nach Neumarkt in der Oberpfalz. Da einige von uns das Fußballspiel gegen Frankreich sehen wollten, fuhr ein Teil nur bis Hersbruck und anschließend mit dem Begleitfahrzeug nach Neumarkt. Die „ganz Harten“ setzten sich zum Ziel, die gleiche Strecke innerhalb von zwei Stunden zu bewältigen, um ebenfalls rechtzeitig zum Anstoß im Hotel zu sein. Das gelang uns auch.
Am Samstagmorgen führte die letzte Etappe von Neumarkt über Berching, Beilngries, durch das Altmühltal nach Eichstätt. Nach einer kurzen Rast ging es über Wellheim, Rennertshofen, Rain zurück zum Wertinger Marktplatz. Dort wartete unser Begleitfahrzeugfahrer Ludwig Deisenhofer. Er war stets zur rechten Zeit am richtigen Ort, er hatte unsere Verpflegungsplätze während den Etappen an den schönsten Orten ausgesucht und vorbereitet. Ohne ihn wäre die Tour wohl nur halb so schön gewesen.
Die Wertinger Rennradler in ihren orangefarbenen Trikots strampelten in diesen 7 Etappen insgesamt 1229 Kilometer und 10.535 Höhenmeter.